Brief, 1859
Daniel Hoffheiser wird am 22. September 1836 in Hamburg geboren. Über seine Jugendzeit ist nichts bekannt, seine flüssigen und fast fehlerfreien Briefe lassen aber auf eine höhere Schulbildung schließen. Als jungen Mann lockt Daniel nicht die bürgerliche Karriere im Holzhandel seines Vaters, sondern das Gold Australiens. Am 18. April 1855 besteigt er in Hamburg das Segelschiff „Neumühlen“ mit Ziel Melbourne, Australien. Verschiedene Briefe an seinen Vater in Deutschland berichten von der harten Arbeit auf den Goldfeldern, von Krankheit und Unfällen – und der niemals endenden Hoffnung, mit Gold nach Hause kommen zu können. Daniels Vater übt sich in Geduld, obwohl er seinen Sohn lieber im heimischen Geschäft tätig sähe. Er unterstützt dessen abenteuerliche Pläne sogar, indem er einen Ersatzmann bezahlt, der stellvertretend für Daniel den Soldatendienst ableistet. Dadurch ermöglicht er ihm den legalen Verbleib in Australien. Mindestens sechs Jahre hält Daniel an seinem Traum fest, dann kehrt er zurück nach Deutschland – ohne den erhofften Reichtum im Gepäck. Einige Jahre vorher schickt er diesen Brief aus Australien an seinen Vater in Hamburg. Ausführlich beschreibt er das Gold-Nugget, das auf dem Briefkopf abgebildet ist. Es handelt sich dabei um das „Welcome Nugget“. Mit einem Gewicht von 69 Kilogramm und in Größe und Form an einen Pferdekopf erinnernd, ist es bis heute das zweitgrößte jemals gefundene Gold-Nugget. Der Fundort liegt in Ballarat im Bundesstaat Victoria, wo auch Daniel mit der Hoffnung auf den Fund seines Lebens nach Gold gräbt.
© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Karin und Rainer Kröger