Sonderausstellung
Auf der Flucht.
Sieben Lebenswege nach Deutschland 1980 – 2010
„Gib niemals auf!“ – das ist das Lebensmotto des 22-jährigen Alan Kadiew. Geflohen mit 13 Jahren aus der russischen Republik Dagestan, lebt er heute mit dem Aufenthaltsstatus der Duldung in Deutschland. In der Sonderausstellung „Auf der Flucht. Sieben Lebenswege nach Deutschland 1980–2010.“ standen Flüchtlinge aus Dagestan, dem Iran, Kamerun, Togo, der Türkei und Sri Lanka im Mittelpunkt, die heute in Bremerhaven leben.
Sieben Millionen Menschen gingen zwischen 1830 und 1974 von Bremerhaven aus in die Neue Welt. Darunter befanden sich hunderttausende Flüchtlinge. Was bewegte diese Menschen, auszuwandern oder zu fliehen? Woran hängt das Herz, wenn man in der Fremde leben muss? Die neue Sonderausstellung im Deutschen Auswandererhaus lenkt den Blick in die Gegenwart und zeigt Antworten von heutigen Flüchtlingen.
Eineinhalb Jahre dauerten die Recherchen und Interviews, die Karin Heß, wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, durchführte. Sie fragte die Projektteilnehmer nach den Fluchtgründen, der Fluchtroute und ihrem neuen Leben in Deutschland. Und sie bat jeden Protagonisten, sein liebstes Erinnerungsstück zu benennen. Entstanden sind sieben höchst unterschiedliche Flüchtlingsportraits, denen eines gemeinsam ist: Die Familie und die Kinder schenken die Lebenskraft.
80 Prozent der 40 Millionen Flüchtlinge, die heute weltweit unterwegs sind, halten sich nicht in den westlichen Industrienationen auf, sondern in Entwicklungsländern. In Deutschland lebten 2008 insgesamt 529.000 Flüchtlinge, bis zum 30. November 2009 wurden genau 25.429 Asylerstanträge gestellt. Die Voraussetzungen unter denen Asylanträge in Deutschland anerkannt werden, thematisiert die Sonderausstellung ebenso wie die rechtlichen Bestimmungen, die greifen, wenn ein Asylantrag abgelehnt wird.
Die Sonderausstellung entstand in Kooperation mit dem Pädagogischen Zentrum e.V. in Bremerhaven. Die eindringlichen Ausstellungsporträts stammen von dem Hamburger Fotografen Stefan Volk. Die Ausstellung wurde von Andreas Heller Architects & Designers gestaltet.
Ausstellungsansicht "Auf der Flucht. Sieben Lebenswege nach Deutschland 1980 – 2010"