Zeugnis, 1981

Ernail Kayas Eltern kommen aus dem anatolischen Dorf Tekke in der Türkei. 1970 geht sein Vater Burhan Kaya als sogenannter „Gastarbeiter“ nach Vaihingen an der Enz bei Stuttgart und holt drei Jahre später seine schwangere Frau und zwei seiner Kinder nach. Nach ihrer Ankunft in Deutschland zieht die Familie zu Burhans Bruder, der in Gladbeck lebt. Dort kommt 1973 Sohn Ernail zur Welt. Ernail Kayas Eltern hatten zunächst die Absicht sich von dem verdienten Geld eine eigene Existenz in der Türkei aufzubauen. So sprachen sie von einem Verbleib in Deutschland von ein bis zwei Jahren. 35 Jahre vergehen schließlich, bis das Ehepaar Kaya den Entschluss fasst, zurück in die Türkei zu gehen. Als Ernail Kaya im Jahr 1980 eingeschult wird, kommt er zunächst in eine „Ausländerklasse“. Dort werden die türkischen Kinder unterrichtet. Aufgrund seiner „ausgesprochen zufriedenstellenden Leistungen“, wie es in seinem Jahreszeugnis heißt, wechselt er im nächsten Schuljahr in die deutsche Klasse. Anfangs ist er todtraurig, hat er doch gerade erst Freunde gefunden. Ernail Kaya absolvierte nach seinem Abitur eine Ausbildung in Hamburg. Heute lebt er in Loxstedt und arbeitet in Bremerhaven.
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© Sammlung Deutsches Auswandererhaus, Schenkung Ernail Kaya

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