Zeitungsgrafik, 1897

Wohl kaum ein anderer Ort ist so mit der Einwanderung in die USA verbunden wie Ellis Island. Die Einwanderungsstation auf der kleinen Insel stellte die letzte Hürde auf dem Weg in ein neues Leben dar. Zwischen 1892 und 1924 passierten rund zwölf Millionen Einwander:innen die Station – und noch einmal wenige Hunderttausend bis zu ihrer Schließung. Über Jahrzehnte stellte Ellis Island so einen entscheidenden Punkt für Millionen von Migrationsgeschichten dar. Am 1. Januar 1892 wurde Ellis Island, die größte Einwanderungsstation der USA eröffnet. Die Schiffe legten bei ihrer Ankunft in New York zunächst an den Anlegern in Manhattan, Brooklyn oder Hoboken an, je nach Schifffahrtsgesellschaft. Die Passagier:innen der 1. und 2. Klasse wurden direkt an Bord abgefertigt und konnten das Schiff nach einer kurzen ärztlichen Untersuchung verlassen, sofern ihre Papiere einwandfrei waren. Die Passagier:innen der 3. Klasse hingegen wurden mit Barkassen nach Ellis Island gebracht, wo ärztliche Untersuchungen und amtliche Befragungen über Einreise oder Abweisung entschieden. Am 15. Juni 1897 wurde die Arbeit auf Ellis Island durch einen Großbrand unterbrochen. Die Abwicklung der Einwanderungsformalitäten musste vorübergehend auf das Festland verlegt werden. Am 17. Dezember 1900 erfolgte die Wiedereröffnung der Station auf Ellis Island, die nun mit feuerfesten Gebäuden versehen war. Durch das US-amerikanische Quotengesetz von 1924 reduzierte sich nicht nur die Zahl der Einwanderer erneut, sondern auch das Prozedere änderte sich. Die Untersuchung der Einwander:innen erfolgte nun bereits in den jeweiligen Heimatländern durch Angestellte der amerikanischen Konsulate. Dadurch veränderte sich die Funktion von Ellis Island. Nur wenn es Probleme mit den Papieren gab, der Einwanderungsstatus fraglich oder eine medizinische Behandlung erforderlich war, kamen sie nach Ellis Island. Immer weniger Neueinwander:innen gelangten auf die Insel. Einschnitte erfuhr die Arbeit auf Ellis Island zudem während der beiden Weltkriege, in denen die Einwanderungsstation zeitweise zum Internierungslager und Lazarett umfunktioniert wurde. Im November 1954 wurde die Anlage endgültig geschlossen. Am 10. September 1990 wurde hier das „Ellis Island Immigration Museum“ eröffnet.
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© Initiativkreis Deutsches Auswandererhaus e. V., Dauerleihgabe

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