„EIN AUFSTIEG WIE IM AUSWANDERER-BILDERBUCH“

Sichtbar zufrieden steht Hans Scheib vor „seiner“ Vitrine im Deutschen Auswandererhaus. Der gelernte Maurer verließ 1960 seinen Geburtsort Winterbach im Saarland in Richtung Kanada, eine Maurerkelle und 35 Dollar im Gepäck. Dort gelang ihm „ein Aufstieg wie im Auswanderer-Bilderbuch“, wie er selbst sagt: vom Hilfsarbeiter bis zur leitenden Stelle in einer Baufirma. Seine Lebensgeschichte können die Besucher:innen des Deutschen Auswandererhauses seit der Wiedereröffnung 2021 als eine von 18 Auswanderungsbiographien nachvollziehen. 

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Die urwüchsigen Wälder, die gewaltigen Rocky Mountains und die Niagarafälle: Von der beeindruckenden Natur Kanadas hörte Hans Scheib schon als Jugendlicher vom Winterbacher Bäcker Luis. Inzwischen hat er seine Wahlheimat zusammen mit seiner Frau bis „fast in den letzten Winkel“ durchreist und ist nach wie vor begeistert. Doch auch Deutschland besucht er immer wieder und nutzte am 12. September 2022 die Gelegenheit für einen Abstecher ins Deutsche Auswandererhaus – sehr zur Freude von Sammlungsleiterin Dr. Tanja Fittkau, die beim gemeinsamen Besuch der Ausstellung neue Details aus dem bewegten Leben des 82-Jährigen erfuhr. Er gehört zu den Menschen weltweit, zu denen das Team des Deutschen Auswandererhauses intensiv Kontakt hält. Seit der Eröffnung 2005 ist so ein lebendiges internationales Netzwerk entstanden.